Projekt „Ganzheitliche Vorbeugung der Unterernährung bei Kindern in 20 Quechuagemeinden der Region Tayacaja, Huancavelica“ Projektzeitraum 2010-2012

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Mangel- und Unterernährung kommen in großen Teilen der Welt vor, betreffen aber hauptsächlich Länder des globalen Südens und führen dort zu einer sehr hohen Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren.

Hohe Zahlen von Unterernährten und an Blutarmut Leidenden hemmen die ökonomische Entwicklung eines Landes extrem. So verhindert Unterernährung im Kindesalter, dass der Erwachsene, auch bei vollwertiger Ernährung, einen normalen Leistungsstand erreicht und vermindert somit seine Erwerbsmöglichkeiten, da Unterernährung die geistige Entwicklung des Kindes lähmt und somit seine spätere Produktivität einschränkt.

Des Weiteren erhöht sie die Anfälligkeit im Erwachsenenalter für Herzanfälle, Diabetes und andere chronische Krankheiten und höchstwahrscheinlich auch Fettleibigkeit.

Aus diesem Grund war das Ziel dieses Projektes die Verminderung der Unterernährung bei Kindern unter 5 Jahren und die Verbesserung der Gesundheit ihrer Familien, vor allem in Familien mit schwangeren Frauen und Frauen mit Kleinkindern, die in indigenen Quechuagemeinden der Provinz Tayacaja leben. Dafür orientierten wir uns an folgenden Richtlinien:

  • Prozentsatz der Reduzierung der Unterernährung bei Kindern unter 5 Jahren um 5% in 3 Jahren
  • Senkung der Husten-, Durchfall- und Grippeerkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren um 5% in 3 Jahren
  • Steigerung des Prozentsatzes der vor einer Geburt medizinisch betreuten Mütter um 5% in 5 Jahren

Das Problem der Unterernährung ist sehr vielschichtig und sollte auf verschiedenen Ebenen behandelt werden. Daher nahmen wir uns vor, nachhaltig und ganzheitlich in verschiedenen Bereichen zu arbeiten, um so Stück für Stück die Unterernährung bei Kleinkindern zu verringern und somit Blutarmut und ähnliche Krankheitsbilder zu vermeiden.

Aus diesem Grund arbeiteten wir die folgenden Arbeitsziele heraus um klar definiert an die Problematik heranzugehen und in verschiedenen Arbeitsschritten dem Problem gegenüberzutreten.

Alle folgenden Ergebnisse sind nach einer dreijährigen Zusammenarbeit mit einer Familie erarbeitet:

 

Ergebnis 1

Familien verbessern die Nahrungsmittelproduktion: Ausbau und Wiedereinführung regionaler Feldfrüchte, ökologische Landwirtschaft, Zucht von Kleinvieh

Durchführung: Fortbildungen und Werkstätten zum Thema ökologische Landwirtschaft und Tierzucht; Kompostierung, ökologische/natürliche Düngung; Natürliche/Ökologische Plagenbekämpfung; Anlegung von Gemüsebeeten und Weidegräsern; Wechselnde und kombinierte Saat verschiedener Feldfrüchte; Hilfestellungen und Hausbesuche realisieren; etc.

 

Ergebnis 2

Familien verbessern ihre Essgewohnheiten und achten auf gesunde Ernährung, die möglichst aus Eigenanbau stammen soll

Durchführung: Fortbildungen und Werkstätten zum Thema Ernährung, Gesundheit, Nahrungsmittel und praktische Beispiele: Anleitungen zu gesundem Kochen ausgewogener Gerichte und Beispiele für nahrhafte Gerichte und die Aufnahme von wichtigen Stoffen durch den menschlichen Körper

 

Ergebnis 3

Familien leben gesund und achten auf gesundheitsfördernde und krankheitsvorbeugende Methoden um der Erkrankung von Kindern vorzubeugen, da diese ein weiterer Faktor für die Entstehung von Unterernährung sind

Durchführung: Fortbildungen und Werkstätten zum Umgang mit Krankheiten und möglicher Prävention, Erkennung von Gefahrenzeichen und Stärkungsmöglichkeiten der Gesundheit; Herstellung, Verteilung und Erklärung von Info- und Anschauungsmaterial, etc.

 

Ergebnis 4

Familien leben in einem gesunden Lebensumfeld

Durchführung: Fortbildungen auf lokaler und regionaler Ebene, wie ein gesundes Lebensumfeld aussieht; Bau von verbesserten Kochstellen (Kochstellen mit Rauchabzug), Regale, Ökologische Kühlschränke, Waschbecken, Ställe, Waschbecken, Duschen, Latrinen etc.

 

Ergebnis 5

Familien leben mit ausreichender, sicherer Wasserversorgung

Durchführung: Fortbildungen und Werkstätten für lokale Techniker zum Bau und zur Instandhaltung von Wasser- und Kanalisationssystemen, Zusammenarbeit und Austausch mit den staatlichen Wasserwerken, Unterhalt, Wartung und Reparatur der Wasserversorgung

 

Ergebnis 6

Familien kennen und fordern ihre Rechte in Bezug auf Gesundheit, Ernährung und die eigene Persönlichkeit

Durchführung: Fortbildungen und Werkstätten zur Geschlechtergleichheit, Rechten in Bezug auf Gesundheit, indigene Interkulturalität und Ernährung

 

Ergebnis 7

Gemeinden kümmern sich gemeinsam um das Wohl von werdenden Müttern und Kleinkindern

Durchführung: Fortbildungen und Werkstätten zur Bildung eines Netzes des gegenseitigen Vertrauens und der gegenseitigen Fürsorge, begleitende Besuche um Arbeitsgruppen zu fördern, die sich mit den gesundheitlichen Problematiken im Dorf auseinandersetzen, Schulung zur frühen Erkennung von Krankheitsanzeichen

 

Ergebnis 8

Schaffung eines Teams für unser Projekt, Evaluierung und Bekanntmachung des Projekts, Inbetriebnahme

Durchführung: Grundsätze bestimmen und ausarbeiten, Evaluierungen mit Partnerorganisationen durchführen, regelmäßige eigene Fortbildungen zu verschiedenen Themen, Hausbesuche und Fortbildungen zu unseren Themen realisieren und evaluieren, Vorträge über unser Thema halten, Quartalsberichte verfassen

 

Das Team

  • Pamela Taipe Sánchez (Projektleiterin)
  • Francisco Zuasnabar De la Cruz  (Vermittler Gesundheit im Bezirk Acraquia)
  • Celestino De la Cruz Taipe (Vermittler Gesundheit im Bezirk Colcabamba)
  • Teófilo Chancha Villalva  (Vermittler Gesundheit im Bezirk Daniel Hernandez)
  • Victor J. Infante López (Vermittler Rechtsfragen)

Projekt Gesundheit Projekte 2009-2012

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